Dem Kindergarten in Cretoaia kommt eine besondere Bedeutung zu. Denn das Dorf (30 km entfernt von der Hauptstadt) stirbt aus. Es leben nur noch wenige Kinder im Dorf (etwa 25), die Erwachsenen verlassen das Dorf meist in Richtung Ausland und lassen die Kinder oft bei Oma und Opa zurück. Daher gibt es in Cretoaia sehr viele Sozialwaisen, die auf den Kindergarten unbedingt angewiesen sind.
Dort erhalten sie warmes Essen und Betreuung, beides ist in der Regel in den ärmlichen Haushalten nicht gegeben. Es gibt in Cretoaia nicht einmal mehr einen Bürgermeister, dementsprechend keine Verwaltung und keinen einzigen Cent für den Kindergarten, der damit vollständig auf Spenden angewiesen ist. Es sind kirchliche Organisationen, die den Kindergarten betreuen und Nonnen übernehmen auch die tägliche Arbeit mit den Kindern. Ohne diesen Kindergarten gäbe es in Cretoaia nichts für die Kinder.
Die Energiekosten nehmen einen Löwenanteil der Budgets der Einrichtungen ein. Auch wenn die Räumlichkeiten auf den ersten Blick sauber und gepflegt aussehen, schwebt die drohende Schließung vor jedem Winter wie ein Damoklesschwert über dem Kindergarten. Da es wegen der Rechtslage in Moldau sehr schwierig ist, Güter ins Land einzuführen, wollen wir in erster Linie finanzielle Hilfe leisten. Bei unserem Besuch vor Ort wurden wir auch immer wieder darauf hingewiesen.
Nicht zu vergessen: Die Winter in der Republik Moldau können sehr streng sein und die Energiekosten sind unwesentlich niedriger als in Deutschland. Durch den Ukraine-Konflikt und die westlich orientierte Politik der moldauer Führung gibt es aus Russland keine günstigen Energielieferungen mehr.