Die Republik Moldau ist das ärmste Land in Europa. Wir haben uns verschiedene Projekte in der Hauptstadt Chisinau und Umgebung angeschaut. Als besonders förderungswürdig erachteten wir zwei Kindergärten, eine Armenspeisung und ein Waisenhaus. Alle Einrichtungen (bis auf die Armenspeisung, die nicht sonderlich teuer ist), stehen unmittelbar vor der Schließung. Die Armenspeisung in Stauceni ist für die Bewohner dieses Stadtteils von Chisinau oft für lange Zeit die einzige Möglichkeit, etwas Warmes zu essen zu bekommen.
Grund: Die enorm gestiegenen Energiekosten. Die Republik Moldau hat sich klar zum Westen bekannt und strebt eine EU-Mitgliedschaft an, die freilich noch in weiter Ferne ist. Und: Die abtrünnige Republik Transnistrien – ein Land des Organ-, Waffen-, und Menschenhandels und ‚regiert‘ von einem russischen General und seinem Clan – ist schon in den Fokus der Russen geraten. Die Bevölkerung dort hat zum Großteil russischen Background, es droht die Spaltung des Landes wie im Falle der Krim bereits mit der Ukraine geschehen. Dann dürften die Gaslieferungen Richtung Moldau noch teurer werden.
Jeden Tag nehmen bis zu 20, manchmal sogar mehr, Menschen die Chance wahr, zum Essen in das Sozialzentrum der Kirche zu kommen. Eine Suppe, etwas Brot, und einen Kaffee gibt es. Natürlich sind auch die Kinder herzliche willkommen. Eine Nachmittagsbetreuung in den verbliebenen Schulen wie bei uns mit Catering und Spielmöglichkeiten sucht man in Moldau vergebens. Daher
Die Menschen in Moldau sind zu mehr als 70 Prozent rumänische Moldauer und sprechen einen rumänischen Dialekt. Russland ist nicht glücklich über diese Wendung hin zur EU und sanktioniert das Land. Es gibt kaum Jobs, der Staat verzeichnet fast keine Steuereinnahmen, weil die meisten im informellen Sektor arbeiten und sehr wenig verdienen. Daher ist es auch so schwierig, funktionierende staatliche Strukturen und Institutionen aufzubauen und aufrecht zu erhalten.
